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Der 1. Mai 2020 fällt aus? Von Wegen!

Dezentrale Aktionen am Tag der Arbeiter*innenklasse!

Corona unterscheidet nicht zwischen den Menschen, unsere Gesellschaft schon!

Während die einen sich in Quarantäne auf ihre Jacht begeben oder sich ins Homeoffice in den Garten zurückziehen, kämpfen andere ums Überleben. Sei es die Pflegekraft oder die Beschäftigte im Einzelhandel, die unter schlechten Bedingungen die Gesundheitsversorgung oder die Lebensmittelversorgung aufrechterhält und dabei riskiert, sich selbst zu infizieren. Sei es die alleinerziehende Mutter, die die Miete nicht mehr bezahlen kann, weil ihr prekärer Job gekündigt wurde. Seien es die Geflüchteten, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern an den europäischen Außengrenzen festsitzen. Seien es die unzähligen Frauen, die jetzt Opfer von häuslicher Gewalt werden, weil sie ihren Peinigern nicht aus dem Weg gehen können. Die Widersprüche und das Leid, das das kapitalistische System hervorbringt, treten durch die Pandemie besonders deutlich ans Tageslicht.

Wir nehmen uns erst recht auch diesen 1. Mai, den internationalen Kampftag der Arbeiter*innenklasse, zum Anlass, uns für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung stark zu machen.

Für ein solidarisches Gesundheitswesen! Die Profitorientierung und Privatisierung im Gesundheitswesen gefährdet die medizinische Versorgung und hat einen massiven Personalmangel verursacht. Wir fordern: Menschen vor Profite! Das Personal im Gesundheitssektor muss aufgestockt, Arbeitsbedingungen verbessert und die Bezahlung nach oben angepasst werden. Krankenhäuser und Pharmakonzerne gehören in die öffentliche Hand und unter demokratische Kontrolle. Medizinische Versorgung für Illegalisierte, Obdachlose und andere Menschen ohne Versicherung muss sofort gewährleistet werden.

Für grenzenlose Solidarität – evakuiert die Lager! In den Lagern für Geflüchtete, an den Außengrenzen Europas herrschen unmenschliche Zustände. Weder ist es möglich, Abstand von anderen Menschen zu halten, noch hygienische Mindeststandards einzuhalten. Diese Katastrophe ist gewollt, weil die EU Menschen abschrecken will. Wir fordern : Das Recht auf Asyl. Die Evakuierung der Lager. Den notwendigen Zugang zu medizinischer Versorgung.

Für das Recht auf ein Zuhause! Die aktuelle Wohnungskrise und die explodierenden Mieten zeigen, dass der Wohnungsmarkt nicht dazu in der Lage ist, allen Menschen bezahlbaren, menschenwürdigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wir fordern: Enteignung der großen Wohnungskonzerne, Vergesellschaftung von Wohnraum; Nutzung von Leerstand. Stopp von Zwangsräumungen. Recht auf Wohnen und einen sicheren Schutzraum für Alle!

Nicht auf unserem Rücken – endlich umverteilen! Die finanzielle Sicherheit für ein würdiges Leben muss für alle Menschen gewährleistet sein, unabhängig von Betriebsschließungen oder der Notwendigkeit, die eigenen Kinder zu betreuen. Wir fordern ein Quarantänegrundeinkommen für alle, Kurzarbeit bei vollem Lohnausgleich und erweiterten Kündigungsschutz.

Für unsere physische und psychische Gesundheit! Soziale Distanz wirkt sich auf die geistige und körperliche Gesundheit aus. Der Abbau von Hilfsangeboten trifft Kranke und Arme. In einem patriarchalen Gesellschaftssystem fördert die Isolation häusliche Gewalt gegen Frauen*. Wir fordern: Den Ausbau der Frauenhäuser gerade jetzt, damit Frauen* und Kinder der Gewalt entfliehen können. Offene Einrichtungen für Wohnungs- und Obdachlose.

Solidarität für alle!
Ausbau des Gesundheitswesens – Medizinische Versorgung für Alle!
Evakuierung der Lager – Bleibeperspektive für Alle!
Ein Zuhause braucht jede* r – Wohnraum für Alle! Geld ist genug da, wir müssen es nur holen – Soziale Absicherung für Alle!
Keiner muss einsam sein – Soziale Infrastruktur für Alle!

Also lasst uns dieses Jahr verschiedene dezentrale Aktionen machen! Seid phantasievoll drinnen, draußen und online. Bringt eure Forderungen und eure Solidarität in Zeiten der Krise zum Ausdruck. Bleibt Achtsam mit den Corona-Regeln und bleibt unberechenbar.